Zum Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar

Zum Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar
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Oasen-Momente schaffen – Familien unterstützen

Landshut. Familien, in denen ein Kind lebensbedrohlich erkrankt ist, stehen die Ehrenamtlichen des Malteser Kinderhospizdienstes zur Seite. „Jede Familie hat besondere Bedürfnisse, die unter der lebensverkürzenden Erkrankung häufig oder dauerhaft unter den Tisch fallen“, sagt Natja Bachmeier, Koordinatorin des Malteser Kinderhospizdienstes Mutmacher in Landshut. Zum Tag der Kinder- und Jugendhospizarbeit am 10. Februar machen die Malteser darauf aufmerksam, dass es für jeden Menschen „Oasen-Momente“ geben muss.

Kinder, die zum Beispiel durch einen Gendefekt lebensverkürzt erkrankt sind, können viele Dinge nicht erleben, die altersgleiche Mädchen und Jungen kennen. Situationen, die ihnen Freude bringen und Spaß machen, müssen gezielter gesucht werden. Der Aufwand ist groß und Hilfe ist nötig. Dabei helfen die Ehrenamtlichen der Malteser und besuchen die Familie regelmäßig, mitunter auch über einen langen Zeitraum.

Eltern und Geschwister sind in besonderer Weise herausgefordert, weil sie wegen der schweren Erkrankung des Kindes immer wieder ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen müssen. Auch hier bedarf es besonderer Momente, in denen sie entspannen und ihren eigenen Bedürfnissen nachkommen können. So ist zum Beispiel der wöchentliche Besuch einer Hospizbegleiterin bei einem Geschwisterkind nicht nur für das Kind selbst wichtig, sondern entlastet auch die Eltern.

Die ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter sind gut auf ihre Aufgabe vorbereitet. Sie werden von der hauptamtlichen Koordinatorin Natja Bachmeier zu Beginn einer Begleitung in die Familie eingeführt und kontinuierlich unterstützt. Bachmeier erklärt: „Es gibt unterschiedliche Formen der Erkrankung. Die Kinder sind je nach Krankheitsverlauf bewegungseingeschränkt. Zudem lernen wir unterschiedliche Familien kennen: Patchwork-Familien, Familien mit Flucht- bzw. Migrationsgeschichte sowie von Armut betroffene Familien. Wer ein lebensbedrohlich erkranktes Kind pflegt, hat keinen planbaren Alltag. Dies wirkt sich unter anderem darauf aus, einer Arbeit nachzugehen oder die Geschwister zu fördern und für sie da zu sein. Hier unterstützen unsere ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter in vielfältiger Weise. Zum Beispiel helfen sie bei den Hausaufgaben für die Schule oder schaffen mit einem Ausflug schöne Oasen-Momente.“

Hospizdienst ist Dienst an der Gesellschaft und ihrem Zusammenhalt

„Das Engagement der Ehrenamtlichen zugunsten der schwer erkrankten Kinder oder Jugendlichen ist ein besonderer Dienst an der Gesellschaft“, findet Landtagsabgeordnete Ruth Müller. Die Schirmherrin des Kinderhospizdienstes sagt: „Die Kinder- und Jugendhospizarbeit versteht ihr Engagement unabhängig von sozialem Umfeld, Religion oder Nationalität der Familien. Damit setzen die Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter Zeichen für Toleranz und Respekt vor der Vielfalt. Sie helfen den Menschen in ihrer Not und sorgen damit für mehr Zusammenhalt statt Ausgrenzung in Deutschland.“

Mehr Informationen unter www.malteser-landshut.de oder www.malteser.de/hospizarbeit

BU: Stadtbeauftragte Patricia Steinberger und Ehrenamtsreferent Jan Philipp Gerhatz (ganz links) und Natja Bachmeier und Ruth Müller, MdL (Mitte) mit den Ehrenamtlichen des Malteser Kinderhospizdienstes

Foto: Paul Thieme

 

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